Im November aufgebaute Shortpositionen zahlen sich im Dezember aus

1. Was für Fondsinvestoren wichtig ist
Nach Absicherung des Portfolios auf eine Aktienquote von 0 % im Oktober setzte sich die Abwärtsentwicklung an den Märkten weiter fort. Die sich hieraus ergebende Chance lag im Aufbau von Shortpositionen.
Per 30. November waren 70,06 % des Fondsvermögens in Aktien investiert. Außerdem wurden Absicherungsgeschäfte mit Aktien- und Index-Futures getätigt, die 96,10 % des Fondsvermögens entsprachen. Die Summe aus Aktienbeständen und Absicherungsgeschäften (Bruttoexposure) belief sich auf 166,16 % des Fondsvermögens. Wenn von den Aktien (Long) die Absicherungen (Short) abgezogen werden, ergab sich per Ende November ein sogenanntes Nettoexposure von -26,04 %.
Das bedeutet:
1.)
dass die Absicherungspositionen den Umfang der gehaltenen Aktien per Ende November überstiegen.
2.)
dass der Umfang der Absicherungen, die über den Saldo der gehaltenen Aktien hinausgehen, 26,04 % des Fondsvolumens per Ende November betrug.
3.)
Erstmals seit Fondsauflage ist die Aktienposition des Fonds per Saldo Netto-Short.
Anders gesagt: Der Fonds steigt im Wert, wenn die Aktien fallen. Dies war insbesondere Anfang Dezember der Fall (siehe Chart oben).
4.)
Stand heute beläuft sich das Nettoexposure auf rund -10 % des Fondsvermögens.
Der Fonds ist also immer noch Short, aber in geringerem Umfang als Ende November.
Aktienexposure Ende November
Aktien Long …………………………………. 70,06 %
Aktien- und Index-Futures Short …. -96,10 %
——————————————————–
Bruttoexposure …………………………. 166,16 %
Nettoexposure ………………………….. -26,04 %
2. Strategiewechsel und Mittelabflüsse
Die Abkehr von einer reinen Long-only-Strategie mit Absicherung hin zum primären Ziel des Kapitalerhalts und dem Ziel einer Seitwärtsentwicklung des Fondspreises in der aktuellen Risikophase entspricht den Vorstellungen und Zielen der Initiatoren des Fonds. Für manche Dach- und Mischfonds ist diese Positionierung nicht attraktiv. Deshalb hatte der Fonds bereits Mittelabflüsse zu verzeichnen und wir gehen davon aus, dass dies auch in den nächsten Monaten noch der Fall sein wird.
Unabhängig davon ist Mellinckrodt weiter für alle Investoren attraktiv, die nicht dauerhaft den Aktienmarkt verlassen wollen, sondern auch wieder in Aktien investiert sein wollen, wenn die Situation sich günstiger darstellt als im Moment. Sobald das Chance-Risiko-Verhältnis an den Aktienmärkten sich signifikant verbessert hat, wird Mellinckrodt wieder konzentriert in Aktien investieren – nicht nur Large Caps, auch Small Caps kommen dann in Frage. Wichtig ist allerdings, dass auch die Sicht auf die Gesamtlage klarer ist als derzeit.
3. Presseberichte über Positionierung per Ende Oktober
Die Gründe für die Positionierung des Fonds mit 0 % Aktien per Ende Oktober waren Gegenstand eines Interviews bei Fundplat:
Das Interview und die aktuelle Notiz zum Aktienmarkt führten zu einer Berichterstattung des Schweizer Anlagemagazins Cash über die Positionierung von Mellinckrodt per Ende Oktober:
3. Aktuelle Positionierung
Der Fonds ist derzeit weiter – wenn auch mit rund -10 % weniger stark als Ende November – „Netto-Short“ positioniert. Wir machten bereits Anfang Dezember unsere Erwartung über LinkedIn öffentlich, dass wir nicht mit einer Jahresend-Rally, sondern einem SANTA-CLAUS-G20-Crash rechneten. Das Thema Jahresendrally ist weiterhin nicht vom Tisch, die Chancen dafür sind aber aus unserer Sicht deutlich kleiner als die diesbezüglichen Erwartungen vieler Investoren.
Im neuen Jahr ist die Gefahr groß, dass das Thema Brexit aufgrund der auf den 21. Januar verschobenen Abstimmung im britischen Unterhaus zunächst die Stimmung negativ dominiert. Ein wirklich stattfindender hard Brexit hat angesichts der bereits schwachen konjunkturellen Entwicklung sicher das Potential, Europa in eine Rezession zu stürzen. Die Parlamentarier in London werden wohl auch weiterhin versuchen, riskante Entscheidungen zu vermeiden. Dies verhindert aber nicht, dass die Märkte ein mögliches Negativszenario zunächst einpreisen. Eine sehr negative Börsenentwicklung Anfang des Jahres hat durchaus das Potential, das derzeitige Patt im Unterhaus so zu beeinflussen, dass am Ende eine verträgliche Lösung und kein hard Brexit zu Stande kommt. Das wäre dann sicher als sehr positiv für Europa insgesamt und den Aktienmarkt im Besonderen einzustufen – wenn es so kommt.
