Kapitalerhalt ist wichtiger als die Teilnahme an Bear-Market-Rallys

Bear Market Ahead

1. Aktien sind attraktiver bewertet als letzten Sommer – das allein ist aber noch kein Grund zu investieren

Dieses von uns seit Monaten immer wieder vorgetragene Mantra gilt auch weiterhin.

Natürlich sind Aktien günstiger bewertet als im letzten Sommer. Bei tieferen Kursen und nur leicht angepassten Gewinnschätzungen brauchen Sie keinen Taschenrechner, um das nachzuvollziehen.

Neben der Bewertung auf der Basis oftmals historischer Gewinnschätzungen spielt allerdings die Frage der Erwartung bezüglich der zukünftigen Gewinne eine überragende Rolle. Kursverluste von über 9 %, wie gestern bei Caterpillar, oder von 15 % bei der Chip­aktie Nvidia (jeweils nach Bekanntgabe der Quartalszahlen) zeigen, dass die Überraschungen weiterhin auch negativer Art sein können, insbesondere wenn es um die Guidance für die zukünftige Geschäftsentwicklung geht.

2. Wann sollte man kaufen

Das gegenwärtige Marktumfeld ist nahezu ideal für erfahrene Trader. Wenn mit längerer Perspektive investiert werden soll, stellt sich die Lage etwas anders dar. Fundamentaldaten sind wichtig, aber nicht alleine entscheidend. Die Markttechnik spielt nicht nur beim Trading, sondern auch bei Investitionen eine große, in Zeiten der Robos und Algorithmen vielleicht sogar zu große Rolle. Und diese Markttechnik steht weiterhin nicht auf GRÜN.

Natürlich kann es sein, dass die Märkte sich V-förmig weiter erholen und die Korrektur des vierten Quartals wegwischen wie das Wasser eines umgefallenen Glases.

Für viel wahrscheinlicher halten wir aber, dass die Folgen der Marktentwicklung im letzten Jahr eher denen eines Rotweinglases ähneln, dessen Inhalt den Weg auf Ihr weißes Hemd oder Ihre Bluse genommen hat. Klar kann das gereinigt werden, aber es dauert – und es wird gerne und zu schnell vergessen, dass es mit einfach Wegwischen nicht getan ist.

Korrekturen dauern einfach eine gewisse Zeit. 100 Tage als Zeitraum sind da wahrscheinlicher als nur 30. Und die Erfahrung zeigt auch, dass Korrekturtiefs zumindest einmal von den Marktteilnehmern darauf getestet werden, ob diese wirklich Bestand haben. Wenn Sie sich historische Charts anschauen, achten Sie darauf, dass Sie nicht auf Charts schauen, die nur Monatsschlusskurse darstellen. Dann sehen Sie diese Tests meistens in den Charts gar nicht!

3. It’s the economy

Klar. Mit dem Zusatz „Idiot vulgo English stupid“ ist der Spruch eine Binsenweisheit. Allerdings ist es derzeit einfach so, dass enorm viele politische Einflussfaktoren das Geschäft der Freunde fundamentaler Analyse deutlich erschweren.

Brexit, China, Öl mit Iran und Venezuela, Saudi-Arabiens Khashoggi nicht zu vergessen, Italien, Trump und die Fed – die Liste kann beliebig fortgesetzt werden. Mit dem Hinweis, die Politik habe nur kurze Beine, wird man der aktuellen Lage nach unserer Einschätzung nicht gerecht.

Wenn in den nächsten Wochen oder Monaten eine Entwicklung eintritt, in deren Rahmen es zu einer negativen Übertreibung an den Märkten kommt, dann werden wir bereit sein, Aktien zu kaufen und die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Zeitpunkt mit einem Test der Korrekturtiefs zusammenfällt, ist nach unserer Einschätzung ebenfalls hoch.

Es kann aber auch sein, dass die Korrekturtiefs sich nur als Zwischenhalt entpuppen und der Aktienmarkt erst noch deutlich tiefer fällt, bevor er sich erholt. Da wir zu all dem derzeit keine wirklich feste Meinung haben, warten wir lieber ab und beschäftigen uns mit der Frage, welche Gesellschaften wir auf dem Zettel haben wollen, wenn die Kanonen zum Einstieg donnern.

4. Ausblick

Nach all den negativen Aussagen in dieser Notiz bewusst nochmal der Hinweis:
Es kann durchaus sein, dass die Märkte am Jahresende höher stehen als am Jahresanfang.
Und wenn das der Fall ist, wollen wir gerne mit dabei sein.
Allerdings nicht zu den aktuell angeschriebenen Einstiegskursen.

Wenn es nicht so kommt und die Rezession regiert, sind wir so wie im vierten Quartal 2018 lieber leicht „Netto Short“.
Das verdient die Kosten und sorgt wie im Dezember für kleine Gewinne, ohne zu viel zu riskieren.


Georg Oehm

Unternehmer mit Faible für Hosenträger & Shorts (als Kleidungsstücke und Investments) der an die persönliche Entwicklung von Menschen & an korrekte und engagierte Arbeit zur erfolgreichen Lösung von Problemen & Organisation von Projekten glaubt. Fokussiert auf Verhandlungen und Investitionen - immer mit Blick auf das Endergebnis.

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