On Hofer und Renzi – vorher

A. Status
1.
Der aktuelle Stand ist auch für alle die verfügbar, die es bevorzugen, deutschsprachige Quellen aus den beiden Ländern zu lesen. Südtirol Online und Der Standard aus Wien bieten sich an.
Das wenig überraschende Ergebnis: allen ist klar, alles ist offen.
Vom Weltuntergang ist in beiden Quellen aber auch nicht die Rede.
2.
Untergangsprophezeiungen sind wohlfeil. Im Unterschied zu den politischen Börsen „Brexit“ und „Trump“ waren die Märkte diesmal bereits vorher schwach, mit einer leichten Stabilisierung gestern. Außerdem fiel auf, dass die Risikoaufschläge bei Italienischen Anleihen im Vergleich zu Deutschen Bundesanleihen den Höchststand bereits hinter sich gelassen haben.
3.
Da es unmöglich ist zu wissen, wie es kommt, hilft die Beobachtung der Börsenentwicklung bis gestern bei der Frage was kommt, auch nicht weiter. Vielleicht aber bei der Frage, was die Börsen aus den Ergebnissen machen könnten.
4.
Regierungswechsel in Italien sind ungefähr so häufig wie Trainerwechsel in der Bundesliga. Bundespräsidenten in Österreich haben etwa so viel Macht wie der Bundespräsident in Deutschland. Die Gazetten konnten mit Wulff rein oder raus gefüllt werden, den Märkten war es vorher, während es lief und danach total egal.
Verwechseln Sie die Reaktion der Märkte nicht mit der Interessenlage der Medien. Mit dem Thema Wulff konnten viele Auflagen gut verkauft werden und die Zahl der Talkshows war kaum zu zählen. Nicht, dass wir etwas dagegen hätten, auch das steigert das Bruttosozialprodukt.
5.
Vorsicht an der Bahnsteigkante ist für uns trotzdem angezeigt!
Das Chance-Risiko-Verhältnis ist asymmetrisch.
Gegenüber dem Stand per Ende November haben wir die Kassequote noch weiter auf fast 10% erhöht. Die Kasse halten wir zudem weitestgehend in Schweizer Franken. Das könnte zu entgangenen Gewinnen führen, wenn die Börse generell steigt, ist aber sicherer, wenn es nach unten geht.
Hoch bewertete Titel haben wir durch günstiger bewertete ersetzt, bei denen aufgrund bereits stattgefundener Enttäuschungen weniger Potential für weitere Kursrückgänge besteht (günstige Schweizer Pharma statt teure Bauzulieferer mit Fokus Deutschland). Außerdem halten wir kein Gold, sondern bevorzugen Unternehmen aus dem Bereich NE-Metalle. Statt Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien bevorzugen wir schon seit langem Profiteure vom „Internet der Dinge“. Auch da gab es vergangene Woche teilweise deutliche Korrekturen, die wurden allerdings durch die für einige unserer Unternehmen günstige Entwicklung des Ölpreises zumindest teilweise kompensiert.
Wir halten keine Aktien nur wegen Trumponomics oder anderer Träume, die gerade en vogue sind. Der Trump blues wird auch noch kommen. Bis es so weit ist, könnte allerdings noch länger dauern, als den Bondgurus Bill Gross und Jeffrey Gundlach gerade recht ist.
B. Ausblick
Hierzu in Kürze mehr.
