Nichts ist so langweilig, wie der Brexit von gestern

In Anlehnung an ein Bonmot aus dem Zeitungsbereich verbleibt nach dem turbulenten Verlauf des Juni nur zu sagen: „Die Börse hat täglich neue Themen und nichts ist so langweilig, wie der Brexit von gestern.“
Unsere Positionierung im Juni können Sie aus der nachfolgenden Tabelle entnehmen, den Kursverlauf von Fonds und DAX in den letzten vier Wochen aus der Grafik oben.
Am Tag vor dem Brexit waren per Saldo 43,7% des Fonds in Aktien und Futures investiert. Dies führte dazu, dass der Fonds am Tag nach dem Brexit nur 1% nachgab – der DAX in der Spitze 10,8%.
Am Nachmittag des 24. Juni lösten wir unsere Kurssicherung durch Futures vollständig auf. Die eine Hälfte vor der Börseneröffnung um 15:30 in den USA, die andere danach. Wie es mit dem Timing so ist: den besten Kurs erwischt man nie. Besser wäre es aus heutiger Sicht gewesen, mit der Auflösung der Kurssicherung bis Montag zu warten. Wir begannen außerdem am Freitag mit ersten Rückkäufen der in den Tagen vorher verkauften Aktien. Im Vergleich zum Anteil deutscher Aktien halten wir auch jetzt etwa doppelt so viele Aktien aus der Schweiz – das bremst bei starken Kursanstiegen manchmal die Performance, stabilisiert in Krisenphasen aber ungemein. Zum Monatsende lag die Aktienquote mit 75,2% fast genau am Stand vom Monatsbeginn.
Ausblick
Die Börsenrealität hat uns wieder – der Börsensommer ist in vollem Gange, politische Börsen haben kurze Beine und wir können nur eins sagen: Was wir bei den Unternehmen mit denen wir zu tun haben sehen und hören deutet daraufhin, dass die Geschäfte laufen. Natürlich nicht überall, deshalb bevorzugen wir es ja auch, zu selektieren. Es gilt eben gerade in turbulenten Zeiten wie diesen, dass Qualitätsaktien attraktiv sind, weil Unternehmen keine Volkswirtschaften sind.
Ende letzten Jahres standen steigende Zinsen auf dem Menu der US-Notenbank FED. Das ist den Börsen im Januar und Februar dann nicht gut bekommen.
Wir halten es weiterhin mit Ken Fisher, der schon im April einen Kommentar zur Zinspolitik der FED schrieb, den die Financial Times übertitelte mit: „The valuable art of doing nothing“.
Das versuchen wir im Sommerurlaub auch mal.
Vorher aber das Aktien(fonds)-kaufen nicht vergessen. 🙂
Beste Grüße
Georg Oehm
